Entlang der alten Heerstraße gibt es Sandsteinhöhlen. Dazu muss man den Regenstein verlassen und über das westliche Vorfeld der ehemaligen Festung wandern. Die Höhlen liegen T-förmig auseinander. Westlich liegen Höhlen und die Regensteinmühle, östlich die Höhlen im Heers. Der Einstieg in die Wanderwege kann direkt vom Parkplatz oder von einem Abzweig der Bastion Scharfe Ecke aus erfolgen. Festes Schuhwerk ist hier eine Bedingung, da es teilweise sehr urban und extrem rutschig wird.
(August 2017. Die Bastion Scharfe ist teilweise abgebrochen. Aus Sicherheitsgründen wurden Wege gesperrt, so dass der Einstieg nur über den Parkplatz erfolgen kann.)
Der Abstieg erfolgt vom Parkplatz aus über den Raubgrafenweg in Richtung der Ludwigsburg. An der Ludwigsburg vorbei weitergehend, trifft man auf einen breiten Wanderweg, die alte Heerstraße.
Die Sandhöhlen waren Bestandteil der Festungsanlage und hinter ihnen liegen Erdschanzen, die heute kaum noch zu erkennen sind.
Der extrem feine Sand am Regenstein wurde im Mittelalter als Scheuersand für Fussböden u.ä. abgebaut. Die Höhlen sind von Menschen gemacht und wurden wahrscheinlich vChr. auch als Thing-Plätze genutzt. Vom Vorwerk "Ludwigsburg" aus kommend, liegen links vom Weg auf der Alten Heerstraße die Kleinen Sandhöhlen. Geht man rechts, erreicht man die Großen Sandhöhlen.
Vom Vorwerk kommend biegt man auf der Heerstraße nach links ab.
Es gibt mehrere Höhlenkomplexe links und rechts des Weges, die aber gut erreichbar und zugänglich sind. Die Verschmutzung der Höhlen hielt sich 2017 in Grenzen. Graffiti ist kaum vorhanden.
Die Sandhöhlen sollen in vorchristlicher Zeit als Thingplätze benutzt worden sein. Für die Festung wurden die Höhlen mit in das Verteidigungskonzept eingebunden und Erdschanzen errichtet. Hinter den Erdhöhlen machen die Aussenwerke einen Schwenk nach Süden und ziehen sich bis zur Regensteinmühle und dem künstlichen Wassergraben hin.
Diese Höhlen lassen sich leicht erwandern. Der Wanderweg ist eben, breit und ohne Hindernisse. Einziges Manko ist eine zwar vorhandene, aber völlig unklare Ausschilderung. Der geübte Wanderer bemerkt die Fehler, während ein Gelegenheitsbesucher bald Schwierigkeiten hat, sich zu orientieren.
Der Verschmutzungsgrad der Höhlen und Vorplätze ist gering. Allerdings sind alle Höhlendecken schwarz vom Ruß der Lagerfeuer, die dort anscheinend regelmässig veranstaltet werden. Graffity ist hier zum Glück nirgendwo vorhanden.
Alle Höhlen sind mit neuzeitigen Gravuren versehen, die sich in den weichen Sandstein leicht einritzen lassen.
Hinter den Sandhöhlen befinden sich Reste der Erdschanzen des äusseren Festungsrings. Im nordwestlichen Teil verlaufen die Werke parallel zu Alten Heerstraße.
Die Erdschanzen zu erkennen, ist etwas schwierig, da sich die Natur im Laufe der Jahrhunderte das Gelände zurück erobert hat. Die drei- bis fünfeckigen Schanzen fallen an der Aussenseite (meist in Richtung Norden) steil ab. Im Zentrum befindet sich eine Senke, die der Infanterie Schutz bot und haben meist einen Ausgang, der in Richtung der Festung zeigt.
Diese Erdhöhlen werden derzeit (2017) noch wenig besucht. Drohnenflüge sind möglich, aber nur anspruchsvoll machbar, da unterhalb der Baumkronen zu fliegen ist. Für Kameras, die Panoramas können, ist das Gelände kein Problem.
Entlang der Heerstraße wird der Regenstein in Richtung Osten umgangen. Danach geht es etwas aufwärts zu den Höhlen. Die Höhlen bestehen natürlich nicht aus Sand, sondern aus Sandstein. Der Name Sandhöhlen hat sich aber eingebürgert.
Bei entsprechendem Licht, kann von diesem Weg aus der Regenstein fotografiert werden:
- der Verlorene Posten
- das Schwarze Loch
- Panorama des Regensteins
Die Höhlen sind menschlichen Ursprungs. Hier wurde Sand für verschiedene Verwendungszwecke abgebaut. Der Sand im Heers ist so fein, dass er ohne Nachbearbeitung als Scheuersand verwendet werden konnte.
Entgegen allen Erwartungen, waren die Sandhöhlen gut besucht. Die Verschmutzungen sind bei unserem Besuch 2017 noch gering.
Allerdings war eine kleine Höhle bereits als Toilette benutzt worden. Reste von aktuellen Feuerstellen waren vorhanden, aber weit und breit keine Gläser, Flaschen, oder leere Büchsen zu sehen.
Das Objekt der Großen Sandhöhlen bietet sich für Panoramafotos oder Drohnenfilme regelrecht an. Wochenenden sind zu vermeiden, dann sind zuviele Menschen unterwegs.
Alle Höhlen sind schwarz vom Rauch der Feuer und mit Gravuren versehen. Graffity fehlt zum Glück völlig!
Die Fotomotive an den Großen Sandhöhlen sind beeindruckend. Hier gilt besonders: Lieber einmal mehr auf den Auslöser drücken, als sich später zu sagen: "Ach, hätte ich doch ... ."
Der Sandstein am Regenstein ist weich und zerbröselt zu feinem "Ostsee-Sand". Eigentlich ist jedes Betreten der Felsen ein Schritt in den Verfall, da der Sandstein dabei abgenutzt wird.
Ein betrachtenswerter, kleiner Felsen aus weichem Sandstein. Irgendwann ist er weg!
Der Felsen ist der Witterung, dem normalen Besucherstrom und den Vandalen ausgesetzt. Sandstein hat dem wenig entgegen zu setzen, er wird ganz einfach zu Sand.
Ansicht des Regensteins von den Großen Sandhöhlen aus. Einer der besten Punkte, um den Felsen von "hinten" zu fotografieren. Weiter nördlich befindet sich ein weiterer Aussichtspunkt, vom dem aus gut fotografiert werden kann.
Bei unserem Besuch 2017 hatten wir diesen Standort ausgeblendet, obwohl nur ein paar hundert Meter von den Sandhöhlen entfernt. Das war sicherlich ein Fehler.
Der Regenstein aus ca. 500 m Entfernung. Mit entsprechendem Teleobjektiv sehr gut zu fotografieren. (Dieses Foto entstand ohne Stativ. Im Sitzen mit der P900 fotografiert, der sogenannte Jägersitz.) Bei diesem Motiv ist die Tageszeit und der Sonneneinfall für die Beleuchtung des Felsen wichtig. Wir mussten das nehmen, was vorhanden war. Sowas geht bei entsprechender Planung besser.
Eine kleine Anmerkung am Rande:
2017 gibt es am Regenstein keinen Handyempfang. Die Tour war komplett mit OSM und GPS geplant. Vor Ort, den Großen Sandhöhlen haben wir die Position geprüft - Handy, OSM und GPS. Sowas dauert und wir haben auf den Handys rumgedaddelt.
Nebenan, ein paar Meter weiter, wurden Girlis nervös: "Was machen die da, hier ist doch gar kein Handyempfang!" Die haben auf ihren
Handys wild rumgehämmert und es einfach nicht begriffen! GPS <> Handyempfang.
Tja. Das ist dann so.
Der Märchenfilm "Das singende, klingende Bäumchen" aus dem Jahr 2016 wurde zum Teil an den Sandhöhlen des Regenstein gedreht. Die Kulisse der Sandhöhlen trägt wesentlich zur Stimmung der Verfilmung bei.
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