Der Papenberg ist eine Felserhebung westlich des Regensteins. Eigentlich völlig unbedeutend, aber zur Zeit der Festung als Schanze für den Eroberer der Festung genutzt. Wesentlicher, als die auf die Schanze herauf gebrachte Kanone, dürfte die volle Einsicht in die Festung Regenstein gewesen sein. Wenn man sich den heutigen Baumbestand wegdenkt, konnte man zur Festungszeit alle Bewegungen auf dem Regenstein und im Vorfeld beobachten.
Die Entfernung von diesem Standort aus zur Felsenburg beträgt ca. 1.100 m.
Ausgangspunkt der Wanderung war der Parkplatz Pfeifenkrug, von dem man auch die Regensteinmühle erreichen kann. Zum Plateau des Papenberges führen zwei Wanderwege. Der einfache, leicht ansteigende Weg beginnt hinter der Hütte am Parkplatz. Bedeutend schwieriger ist der östliche Weg. Man läuft ca. 500 m die Alte Heerstraße entlang, am Papenberg vorbei. Dann kommt eine Weggabelung, auf der man links schwenkt. Nach ca. 20 m erreicht man den Pfad zum Papenberg. Nicht mehr, als ein Trampelpfad!
Der Pfad überwindet ca. 40 Höhenmeter auf sehr kurzer Distanz. Teilweise geht es linker Hand steil abwärts, während man sich auf den Aufstieg konzentrieren muss.
Nach einem schweißtreibenden Aufstieg erreicht man das Plateau des Papenberges. (Juli 2018, 32°C im Schatten!)
Oben angekommen, ist vom Regenstein erstmal garnichts zu sehen. Man befindet sich auf dem ersten Felssporn, dessen Baumbestand nur ein ganz kleines Fenster zum Regenstein offen hat. Hier ist fotografisch nichts/nur mit sehr guten Tele was zu holen. Der fotografisch beste Punkt befindet sich auf dem westlichen Felssporn.
Der Papenberg ist sicherlich nicht der Knaller am Regenstein, aber die Hinterlassenschaften der Zivilisation deuten darauf hin, dass er regelmässig besucht wird.
Wenn das Plateau einmal umgangen ist, kommt der AHA-Effekt: Ein grandioser Ausblick auf den Regenstein!
Trotz leicht diesigen Wetters hat der Ausblick für den schwierigen Aufstieg entschädigt.
Mit GOOGLE-Maps gemessen, beträgt die Entfernung zwischen dem Papenberg und dem Regenstein ca. 1.100 m. Falls die Preußen 1758 tatsächlich eine Kanone auf den Papenberg gebracht haben, war eine Beschießung der Festung möglich gewesen. Treffer bei dieser Entfernung erfolgten aber nur nach dem Zufallsprinzip und hatten eher eine moralische Bedeutung.
Für die Besetzung des Papenberges durch die Preußen spricht die volle Kontrolle über Bewegungen innerhalb der Festung und des Vorfeldes bis hin zur Regensteinmühle.
Wenn die Festung Regenstein artilleristisch voll bestückt gewesen wäre, hätte die Batterie auf der Bastion Mühlberg jede Aktion auf dem Papenberg in Grund und Boden geschossen. Die Kanonen wären grösser gewesen, die Reichweite höher und ein Dauerbeschuss sehr effektiv. Allerdings war den Preußen die unzureichende artilleristische Ausstattung der Festung bekannt.
Die extreme Hitze war hinderlich. Die mangelhafte Ausschilderung am Parkplatz Pfeifenkrug hat uns nicht den einfacheren, flachen Aufstieg zum Papenberg nehmen lassen, sondern wir sind den steilen, östlichen Weg gegangen. Den Trampelpfad an der Hütte auf dem Parkplatz haben wir nicht für voll genommen. Leider hat hier zum ersten Mal OSM versagt und keinen Weg angezeigt.
Auf dem Parkplatz standen einige Autos und Wanderer waren auf dem Weg zu Regensteinmühle. Selbst dieses Ziel ist auf dem Parkplatz mangelhaft ausgeschildert.
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